Flugziele/San Marino
Republik San Marino / Aviosuperficie San Marino - Torraccia (LIKD)

Nur den Kennern bekannt (da nicht im Jeppesen enthalten), aber definitiv landschaftlich einer der landschaftlich schönsten Flugplätze auf der ganzen italienischen Halbinsel: Der (einzige) Flugplatz der Republik San Marino, welche bekanntlich ca. 10 Kilometer landeinwärts von Rimini liegt.

Dieser Platz ist als "Aviosuperficie" klassifiziert und ist damit sowohl für zertifizierte Flugzeuge als auch UL zugelassen. Nur damit keine Mißverständnisse entstehen: Es ist bei einem Flug nach San Marino kein Flugplan und erst recht keine Zollkontrolle o.ä. notwendig. Die Graspiste ist allerdings relativ anspruchvoll, denn sie liegt, wie man auf dem Foto nur erahnen kann, recht exponiert auf auf einem Berg (Flugzeugträgerlandung) und steigt nach Norden spürbar an. Allerdings wurde sie im Sommer 2012 von vormals nur knapp 500 Meter nun auf knapp über 650 Meter (nach Norden) verlängert. Weitere Fotos finden sich auf der Webseite des Clubs. Insgesamt bleibt der Platz aber relativ anspruchsvoll, zumindest für schnelle, schwere Flugzeuge, zumal aufgrund der exponierten Lage manchmal mit stärkeren und ungleichmäßigen Winden zu rechnen ist und weil außerdem aufgrund einem recht großem Pistengefälle (von Nord nach Süd) eigentlich das Landen nur auf der 34 und das Starten auf der 16 sinnvoll ist.

Flüge von und zu Nicht-Schengen sind nicht erläubt; Direktflüge von und zu der Schweiz hingegen schon.

Rein für die Landung ist grundsätzlich nicht unbedingt eine Anmeldung erforderlich; allerdings wird bei Flügen von außerhalb Italiens gemäß der Website des Aeroclubs um Voranmeldung (2 Stunden vor der Landung, 30 Minuten vor dem Start) gebeten. Warum weiß man nicht. Außerdem wird generell vorab um Kontakt gebeten, wenn man irgendwelche Hilfe vor Ort benötigt (z.B. Tanken), oder wenn es im Vorwege erheblich geregnet hat (denn dann kann die Piste etwas matschig werden).

Die (leider nur italienischsprachige) Website des Aerclubs San Marino (die man aber natürlich vom Browser übersetzen lassen kann) lautet:

https://www.aeroclubsanmarino.com

Personal braucht man zumindest dann, wenn man tanken will (es gibt Mogas und auch Avgas, allerdings auch nicht günstiger als anderswo in Italien). Der Aeroclub freut sich über jeden Besuch. Es gibt eine kleine Vereinsbar mit Getränken und Snacks, die allerdings nur unregelmäßig geöffnet ist. Gäste sind gebeten, ihren Flug in der Kladde im Clubraum einzutragen. Es gibt aber keinerlei Lande- oder Parkgebühren.

Von dort hat man einen schönen Blick auf die Piste. In Richtung Osten kann man vom Platz aus sogar die Adria sehen.

Überhaupt ist die Aussicht vom Flugplatz ist alle Richtungen gigantisch; dieses Bild gibt einen Eindruck von San-Marino Stadt.

Anflugtipps

Zunächst mal muß man sich über die Lage des Flugplatzes klar werden. Er Platz liegt knapp außerhalb der bis zum Boden reichenden Bologna CTR um den Flughafen Rimini (LIPR) herum, ca. 6 Meilen südwestlich davon. Man wird also, wenn man zunächst die CTR kreuzen muss, mit Bologna Approach sprechen; Die kennen selbstverständlich den Flugplatz und werden die entsprechende Freigabe erteilen. Beim An- oder Abflug von bzw. nach Nordwesten ist außerdem auf die kleine LI-P109 zu achten.

Touristische Tipps:

Am Eingang des Clubheims hängen Taxinummern aus, um nach San Marino-Stadt zu kommen. Diese sind auch im Avioportolano angegeben. wIr waren mehrfach sehr zufrieden mit der Nr. 331 6282025, eine sehr nette Dame, die auch etwas Englisch spricht. Tarif eigentlich 30 Euro pro Strecke bis ganz auf den Berg von San Marino-Stadt; wenn man nett ist, macht sie für hin und zurück 50 Euro. Man sollte sich von ihr zum "Parcheggio Nr. 5" bringen lassen; das ist ein guter Ausgangspunkt, um von dort die drei Türme der Stadt zu erkunden. Die Gassen der Altstadt selbst sind teilweise leider voll mit Touri-Geschäften, was den Spaß etwas schmälert. Trotzdem: tolle Bauten, viel Geschichte, alles gepflegt und immer wieder tolle Landschaftsblicke. Tipp: für einen Besuch die Wochenenden, Feiertage und vor allem den Hochsommer (Juli und August) unbedingt meiden.


© Philipp Tiemann
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